Dienstag, 22. November 2016

Die Schuld des Natalisten




Das Tier hat kein Bewusstsein der Sterblichkeit und kein Gewissen, der Mensch weiß um seine Sterblichkeit und kann über seine Handlungen reflektieren. Hieraus folgt:

1. Jeder Mensch, der Kinder in die Welt setzt, handelt bewusst, und ist für fahrlässiges Handeln genauso verantwortlich, weil er in der Pflicht steht, bewusst zu handeln.

2. Der Mensch kann sich der Kinderzeugung bewusst enthalten, und ist nicht wie das Tier vom Trieb determiniert.

3. Weil ein Ungeborenes nicht da ist, kann es nicht gefragt werden, ob es geboren werden will. Weil Leid schwerer wiegt als Glück (und unverhältnismäßig öfter vorkommt), ist es moralisch falsch, jemanden ungefragt in die Welt zu setzen.

Conclusio 1: Wer ein Kind in die Welt setzt, schenkt nicht jemandem das Leben, sondern nimmt (es sich heraus). Die Kinderzeugung ist kein Geben, kein Übernehmen einer Verantwortung, sondern das größtmögliche Nehmen überhaupt, - man bemächtigt sich eines menschlichen Lebens.

4. Wer ein Kind in die Welt setzt, verurteilt es zwangsläufig dazu, den Tod von (in der Regel) mindestens 4 geliebten Menschen zu erleben: den Tod der Großeltern und der Eltern.

5. Wer geboren wird, muss auch sterben. Darum verurteilt jeder, der ein Kind in die Welt setzt, dieses Kind zu Todesangst und Tod.

6. Es gibt auf dieser Welt Leid, Schmerz und Krankheit, und ein unglückliches Leben ist wahrscheinlicher als ein glückliches.

Conclusio 2: Wer ein Kind in die Welt setzt, hat mindestens die Schuld eines Mörders (durch sein Handeln kommt das Kind zwangsläufig zum Tode), und "beschenkt" das Kind mit einem Mindestmaß an unvermeidbarem Leid.

Conclusio 3: Wer ein Kind in die Welt setzt, nimmt sich ein Leben, und nimmt letztlich dem Kind das Leben.  Der Natalist nimmt einen unendlichen Kredit auf (verschuldet sich um den Wert eines Menschenlebens) und macht sich als Mörder schuldig.

Der Natalist steht unendlich tief in der Schuld und ist eines Kapitalverbrechens schuldig.