Du lebst entweder im Modus der Angst oder im Modus der Liebe. Per default lebt jeder zunächst einmal im Modus der Angst; ins Pathologische übertrieben bedeutet das Paranoia, Hass und Narzissmus. Die scarcity mentality ist typisch für den Modus der Angst.
Ich werde nicht ums Überleben kämpfen, sondern der eventuellen Nötigung zum Suizid folgen, denn die Alternative wäre Hypervigilanz und ständiger Kampf ums Überleben: ich hätte dann ein Leben lang nur ums Überleben gekämpft, um letztlich doch zu sterben: leben um zu überleben um zu sterben. Ich lebe im Modus der Liebe, also werde ich nicht um das bloße Leben, sondern um das hohe Leben kämpfen. Ist nicht mehr möglich, glücklich zu leben, will ich nicht mehr leben.
Im Modus der Liebe nehme ich den Tod zu jedem Zeitpunkt dankbar an, doch ich lebe gern und glücklich mit dem Lebensmotto: "Jetzter als jetzt wirds nicht!" Ich habe keine Angst, etwas zu verlieren oder zu verpassen. Ich lebe in Glück und Dankbarkeit und nicht in Sorge und Verzweiflung. Habe ich keine Aussicht auf ein glückliches Weiterleben, nehme ich die damit einhergehende implizite Aufforderung zum Suizid dankbar an.
Liebe genügt sich selbst, muss keine Ziele erreichen: Liebe ist Selbstzweck. Wer im Modus der Liebe lebt, lässt sich nicht instrumentalisieren. Liebe ist nicht Selbstaufopferung, nicht Masochismus; Liebe ist nicht vom unmittelbar empfundenen Glück zu trennen. Ich gebe, weil ich glücklich bin; ich gebe nicht, um glücklicher zu werden. Ich bin gut zu sentient beings nicht aus Pflicht (Kants KI), sondern weil ich es liebe, mich am Anblick glücklicher Wesen zu erfreuen.