Sonntag, 6. Juli 2025

Tacheletisch-rhetorische Fragen

 

 

Was hast du von Reichtum, Status und Macht, wenn das Einzige, was du tatsächlich phänomenal erlebst, der Geruch von Scheisse und der Geschmack von Pisse sind?


Wenn du verzweifelt oder depressiv bist, siehst du die Realität schwarz, aber was ist, wenn, wie Cioran sagte, du eben nicht depressiv bist, sondern nur aufgewacht, und endlich die Realität siehst, wie sie ist? Dass eine solche Realität letztlich krank macht, macht ihre Trostlosigkeit nicht zu einer kranken Phantasie.


Warum im Hamsterrad der Belohnung mitlaufen, wenn es sich bei den Belohnungen in der Regel nur um Versprechen handelt, und, wenn es hochkommt, um symbolische Belohnungen?


Wozu sich mit anderen vergleichen, wenn ihr beide letztlich nur leidet?






Das ist im Grunde ein Lackmustest für Echtheit: Person, die Qualia erlebt, oder NPC.

Das sind die Basisfragen der Existenzphilosophie, wenn es eine gibt, die kein Getue ist. 

Wenn als Antwort Abwertung des Fragenden oder Beschönigung der Realität erfolgt, ist so gut wie sicher, dass die Antwort von einem NPC kommt.


Erst wenn dieser Test bestanden ist, macht die Frage, was fehlt, um glücklich zu sein, überhaupt Sinn. Ansonsten werden Antworten, die sozialen Erwartungen entsprechen, zu hören sein, oder scheinbare Weisheiten, die sich bei näherer Betrachtung als Bullshit enthüllen.