Donnerstag, 30. Mai 2013
Allgemeine Sexpflicht?
Was ist von einem Mann zu halten, der sein Selbstbewusstsein davon abhängig macht, wie attraktiv er für Frauen ist? Von ihm nichts, aber er ist in einem Käfig im Zoo zu halten, denn er ist kein Mann, sondern ein Männchen. Ebenso ist eine Frau, die großen Wert darauf legt, was Männer von ihr halten, nur eine reale Entsprechung eines beleidigenden Wortes. In der Schule sagte mir mal einer: "Bist du noch Jungfrau? Dann frag Nadine - alle in unserem Jahrgang haben mit ihr geschlafen, außer dir natürlich". Vielleicht war diese Nadine (Name geändert) am Heißesten begehrt, dafür umso geringer geachtet. Dem Männchen ergeht es nicht anders - oder doch? Steht die männliche Nutte, der Playboy, nicht noch mit 80 Jahren, von Frauen begehrt und von Männern beneidet, auf den Gipfeln der Anerkennung? Gewiss. Aber wie hoch sind denn seine Anerkenner zu achten? Wer begehrt ihn, wer beneidet ihn? Keine geachteten Menschen gehören dazu, wenn auch viele Begehrte und Beneidete.
Was Frauen über einen denken, ist einem (auf)richtigen Mann egal - das Männchen will so viele Weibchen wie möglich begatten, der Mann verliebt sich in eine bestimmte Frau. Er kann nicht vorher wissen, welche Frisur und welche Kleidung er tragen muss, was er tun und wie er aussehen muss, um ihr zu gefallen. Und sie wird ihm nicht dadurch mehr gefallen, wie sehr sie den Männern gefällt, sondern durch ihre individuellen Vorzüge. Selbst wenn er sich (auch deshalb) in sie verliebt, weil er langbeinige (ein Euphemismus für dünnschenklige) Blondinen mag - es gibt hunderttausende solcher Blondinen. Aber Verlieben ist doch langweilig, man muss Erfahrungen sammeln! Besser, als Kind sexuell missbraucht worden zu sein, als mit 18 noch Jungfrau, nicht wahr? Je mehr Partner im Bett einer hatte, umso kompetenter in Sachen Sex? Und je mehr Verbrechen einer begeht, ein umso besserer Jurist wäre aus ihm geworden?
Sich zu entscheiden ist eine Last, die die Oberhirten dieser vere(le)ndenden Zivilisation ihren Schäfchen nicht mehr zumuten wollen. Freiheit ist nunmehr eine Sünde - wieder einmal - , und nicht die Unzucht. Wenn du dich für einen anderen Mann entscheidest, und somit gegen mich, muss ich damit leben, - ich werde mit Gott und meinem Schicksal hadern, aber nicht mit deinem Recht, dich mir zu verweigern. Aber du willst dir unbedingt die Chance wahren, irgendwann auch mich vor den Karren spannen zu können, selbst wenn ich (heute) für dich zweite, dritte, zehnte Wahl bin. Ich soll ja nicht glauben, ich wäre damit aus dem Spiel, und müsste um deine Gunst nicht mehr buhlen, nachdem du dich für einen anderen Mann entschieden hast. Doch genau das will ich - den Korb von dir will ich behalten.
In der perfekten neosodomischen Gesellschaft muss jeder mit jedem einmal im Bett gewesen sein können, nur dann können sich alle auf Augenhöhe begegnen. Nur wenn alle Sex haben, und es Transparenz bezüglich der Betten anderer Menschen gibt, sind alle mündige Bürger geworden! Nicht warum Sex, sondern wie, ist die Frage. Nekrophile, Zoophile, Pädophile kann man therapieren. Kein Sex geht nicht - die muss man töten! Ein Moratorium täte gut, eine Sex-Quarantäne, vielleicht nur für ein Jahr. Ein Jahr sauber leben, auf andere Gedanken kommen, Mann und Frau - nicht Männchen und Weibchen - sein. Wer damit nichts anfangen kann, hätte nach einem Jahr Notgeilheit wieder Sex, und es wäre so herrlich, wie nach drei Stunden ohne Pissgelegenheit endlich zu pissen.