Dienstag, 21. Januar 2020

Individualismus ist lebensfeindlich aber dennoch gut






Veganismus, Antinatalismus, MGTOW und Selbstbestimmung der Geschlechtsidentität sind verwandte Phänomene. Sie resultieren aus dem Individualismus der westlichen Zivilisation. Veganismus und Antinatalismus sind Konsequenzen der zu Ende gedachten individuellen moralischen Verantwortung, MGTOW und Selbstbestimmung der Geschlechtsidentität sind Folgen der konsequnten Wahrnehmung individueller Rechte.

Penisbestückt wie jeder biologische Mann, doch wählerischer als die wählerischste Frau, habe ich das Recht, meine eigene Geschlechtsidentität zu definieren; nicht nur an höchster Qualität, sondern auch an hoher Quantität von Sexualpartnern höchster Qualität interessiert, und kinderlos bleiben wollend, kann ich meine Gender-Identität als Polyqualikiloframann definieren. Auf der Seite der moralischen Verantwortung muss ich einsehen, dass ich kein Recht habe, ein anderes Individuum, das mich nicht darum gebeten hat, in diese Welt zu bringen, und ihm mich als Elternteil, mein genetisches Erbe, meine Zeit, Kultur und politische Weltlage zuzumuten. Kinderzeugung ist, konsequent individualistisch betrachtet, ein schwereres Verbrechen als Mord.

Den Individualismus kann man in zwei Richtungen verlassen: entweder in Richtung Kollektivismus oder in Richtung Nihilismus. Kollektivismus ist aus individualistischer Sicht immer entweder Nationalismus oder Rassismus oder Speziesismus; der Nihilismus ist Tierreich, da gelten keine Regeln im Sinne von Sollensbestimmungen: alles, was die Naturgesetze nicht verbieten, ist erlaubt. Wenn der Individualismus eine Sackgasse ist, so jedenfalls eine hellere als die anderen beiden. Einen moralisch tragbaren Ausweg aus der Aporie sehe ich nicht.

Donnerstag, 9. Januar 2020

Gegen libertäre MGTOW





Alles, was gegen die MGTOW-Bewegung vom Snowflake-Mainstream kommt, ist niederträchtiger Müll. Vorwürfe, MGTOW seien Frauenhasser usw. sind debil und in moralischer Hinsicht abartig. Die Lieblingswichsvorlage vieler SJWs, „The Handmaid´s Tale“, ist eine Serie, die alle möglichen Frauen in einer dystopischen Gesellschaft genüsslichst unterdrückt zeigt: reiche Frauen, arme Frauen, junge Frauen, alte Frauen, „Unfrauen“. Männer kommen in der Serie nur als tyrannische Oberschicht und ihre Soldaten vor. Wo sind die restlichen 90% der Männer? Auf die ist, wie wir wissen, geschissen. Würde man auch deren Lage in dieser Dystopie zeigen, so müsste man zugeben, dass es denen viel schlechter als Frauen geht. Ihr findet MGTOW frauenfeindlich? Go fuck yourselves.

Nicht aus den chthonischen Niederungen des Gynozentrismus, sondern aus den Höhen der Religion sind die libertären MGTOW mit Recht zu kritisieren: insofern der Libertarismus auf Ayn Rands dogmatischem Atheismus basiert, welcher als Sozialdarwinismus auf die satanistische Formel „Macht ist Recht“ zuläuft, setzt er der chthonisch-linken Unmoral naturalistische Amoral entgegen. Moralfähige Wesen können jedoch nicht moralisch neutral sein, ein bewusstes Handeln gegen die zwingenden Gebote der Moralität ist immer böse. Ein libertärer Tiermensch ist ein Tier, kein Mensch. Ein libertärer Kantianer, der die Freiheit als Freiheit vom Naturzwang und zur Moralität, und nicht umgekehrt, postuliert, ist ein moralisch guter Libertärer. Dort, wo die libertären MGTOW amoralischen Naturalismus predigen, sinken sie auf die Stufe des chthonischen Gynozentrismus herab: während dieser das Naturrecht der Gattung vertritt, vertreten die naturalistischen Anarchisten  die absolute individuelle (Vogel-)Freiheit des tiermenschlichen Individuums.

Freitag, 3. Januar 2020

Primitive Unsicherheitswahrnehmung





Wenn ein Mann im Umgang mit einer Frau nervös ist, kann es sein, dass er ein geringes Selbstvertrauen und einen unsicheren Charakter hat. Es kann aber auch sein, dass diese Frau ihm wichtig ist. Die weibliche Wahrnehmung, die davon ausgeht, dass der Mann sie grundsätzlich und immer sexuell will, und die nur die Sprache der Sexualität, aber nicht die Sprache der Liebe versteht, interpretiert Nervosität in jeder Situation als ein Zeichen allgemeiner Unsicherheit.

So kommt die Frau schließlich mit einem Mann zusammen, dem sie egal ist, und der deshalb eine unschlagbare Selbstsicherheit in ihrer Gegenwart ausstrahlt. Dann wundert sich aber die Frau, warum die „coolen“ und „selbstbewussten“ Männer immer Arschlöcher sind, der Mann aber verhält sich gleichgültig ihr gegenüber nicht weil er „cool“ ist, sondern weil sie ihm nichts bedeutet.

Warum Idioten gewinnen





In zwischenmenschlichen Konflikten gewinnt in der Regel der Frechste, nicht der Stärkste. Der Freche ist dumm und sein Ego bloß empirisch, was dazu führt, dass er in jeder Situation, in der er empirsch anwesend ist, voll da ist, und mit ganzer Kraft agieren kann. Dagegen ist der Kluge oder höhere Mensch nicht auf sein empirisches Ich beschränkt, sodass er in vielen sozialen Situationen sich nur an einem Nebenschauplatz seines Lebens befindet. Deshalb wird er niemals seine ganze Kraft für einen Sieg in einem Bereich seines Lebens einsetzen, der für ihn nicht die höchste Priorität hat.

Der dumme und freche Narzisst dagegen hat seinen Lebensmittelpunkt immer dort, wo sich sein empirisches Ich, sein Ego, gerade befindet. Soziale Siege des Pöbels, der Dummheit und des Narzissmus sind daher nicht als Beweis der Überlegenheit des moralisch und ästhetisch Minderwertigen zu verstehen, denn sie resultieren aus taktischen Rückzügen klügerer und feinerer Menschen in Konflikten auf Nebenschauplätzen des Lebens. Aus denselben Gründen triumphieren Frauen in sozialen Auseinandersetzungen oft über Männer: Männer nehmen diese nicht so wichtig und ziehen sich zurück, um ihre Zeit und Kraft für wirklich Wichtiges zu sparen.