Donnerstag, 10. Februar 2022

11. Norwegen: Covid47

 

 

 

Als Harald Norwegen einte, einer von den Drontheimern, die bei Skandinaviern so verhasst waren, wie die Sachsen bei Gott und den Menschen, war das Land eine nordische Großmacht. In der späten Wikingerzeit entdeckten die Norweger Nordamerika. Mit und gegen die Dänen kämpften sie um die Britischen Inseln. Doch bevor wir zu den Entdeckern des Nord- und Südpols kommen, müssen wir über Inzidenzen sprechen.

Eine Inzidenzzahl von 35 (oh, gefährlich!) bedeutet, dass im gegebenen Zeitraum 35 von 100000 Menschen infiziert sind. Bei einer Schluckauf-Inzidenz von 100 hat ein Promille der Bevölkerung Schluckauf. Eine Antisemitismus-Inzidenz von 1000 bedeutet, dass 1000/100000, also genau 1% der Bevölkerung im gegebenen Zeitraum Antisemiten sind. Wenn jeder 10-te eine Grippe hat (was in der Wintersaison manchmal der Fall ist), beträgt die Inzidenz schockierende 10000. Und nun verspreche ich, nicht mehr über Inzidenzen zu reden, sondern über Hospitalisierungsquoten und Sterbezahlen.

Am malerischen Yssykköl-See im heutigen Kirgisien war für die Pest am Anfang des 14. Jahrhunderts das, was für die heutigen Coronaviren Ende 2019 Wuhan war. Globalisierung war noch nicht, Menschen und andere Krankheitserreger verbreiteten sich langsam. Aber 1347 war der Beginn einer globalen Pest-Pandemie. In Norwegen überlebten diese Pandemie nur 35-40% der Bevölkerung. Eine Gesamtsterbeinzidenz von 60000 bis 65000. Klar gab es auch Masken (diese lustigen Vogelmasken), Lockdowns (von deren italienischer Namensgebung sich das heutige Wort Quarantäne ableitet) und eine Art Behandlung (das war dann eher der Aderlass als die Impfung). Der Erfolg war bescheiden. Nur in unwegbaren Gegenden, wo die Pest nicht ankam, kam es nicht zum Massensterben.

Zeitsprung zu den Helden meiner Kindheit: Amundsen gegen Scott. Der Norweger erreichte 1911 als erster Mensch den Südpol. Scott died trying. Nansen sah aus wie Ragnar, erforschte die Arktis und bekam 1922, vor 100 Jahren, den Friedensnobelpreis für Flüchtlingshilfe. Eine Generation später durchquerte Heyerdahl mit einem Floß den Pazifik. Heute ist Norwegen das Land mit dem höchsten Lebensstandard (HDI) und der nachhaltigste Staat der Welt (zweitniedrigster FSI plus zufriedenstellendste wirtschaftliche Selbstgenügsamkeit). Das Schicksal hat verhindert, dass Norwegen um die Weltmacht kämpfen konnte. Gut für Norwegen.

Mittwoch, 9. Februar 2022

Ultradekadente Männer

 

 

 

Slutshaming ist emotionale Bestrafung von Frauen für Frauen. Als die Frauen en masse begannen, rumzuvögeln, haben sich die Männer nur gefreut: früher mussten sie selbst in short-term-relationships ein bisschen effort investieren, und auf einmal reichte es, einigermaßen nett auszusehen, und eine Frau zu treffen, die Bock hat.

Die Langzeitwirkung billiger Sexualität ist verheerend: Männer werden nicht mehr erwachsen. Wozu die Kuh kaufen, wenn man Milch im Supermarkt bekommt? Und so haben männliche Biographien nichts mehr damit zu tun, ein verantwortlicher Familienvater werden zu wollen. Frauen sind mittlerweile an Hochschulen überrepräsentiert, Männer brechen Studiengänge und Ausbildungen ab und gehen Pornos gucken.

Billiger Sex ist wie Zucker für die Massen: beides führt zur Fettleibigkeit, Zucker physisch, Sex psychisch. Die Gesundheitsschäden psychischer Zuckersucht sind Apathie, Depression, Entwicklungsregression. Wo sind all die guten Männer? Ja, wo sind überhaupt noch Männer, es gibt nur noch Jungs!

Jeder darf rumvögeln, wie er will. Aber das bedeutet nicht, dass jeder zum Stich kommt. Der unattraktive Fuckboy wird vom attraktiven Fuckboy ausgestochen. Und außer der Lust und der Anspruchshaltung, frei rumzuvögeln, hat der Mann nichts: keinen Beruf (allenfalls einen Job), keine Ambitionen, keine Ziele. Wer keinen Freifick bekommt, nennt sich MGTOW. Wer aber so emotional abhängig von female validation ist, dass er mit Pornos und Videospielen nicht ruhiggestellt werden kann, nennt sich Incel (die männliche Entsprechung der hässlichen Feministin).

Kinder wollen eh nur Frauen, der Mann hat nichts damit zu tun. Ja, selbst beim Machen der Kinder für die alleinerziehenden Mütter gibt es Probleme: die abendländische Spermienzahl hat sich in den letzten paar Jahrzehnten halbiert. Unselbstständige, unerwachsene Männer gehen dann schließlich doch Beziehungen ein, in denen die Frau die Hosen an hat, folgerichtig, weil sie mit 30 entwicklungspsychologisch und beruflich weiter ist als der Mann mit 40.

"There is no such thing as a free lunch" ist immer wieder wörtlich missverstanden worden. Dabei ist es die lässige Art zu sagen, dass alles Konsequenzen hat. Der Mutterinstinkt rettet manche Frauen vor der sexuellen Verwahrlosung, die biologische Investition in ein Kind ist bei der Frau nunmal höher (um es idiotensicher zu sagen: Frauen, nicht Männer, werden schwanger). Der Mann ist dagegen im freien Fall in die Ultradekadenz.

Frauen müssen endlich Politik machen, denn derzeit leben schwache Männer, die harte Zeiten verursachen. Harte Zeiten werden starke Männer hervorbringen, aber vielleicht auch eine globale Katastrophe (bei derzeitigem Technologieniveau). Schwache Männer sollten lieber in Elternzeit gehen, und Frauen die Politik überlassen. Zur Zeit sind Frauen Männern im Großen und Ganzen überlegen; einzelne Individuen, oder der Spruch Weiningers, dass es zwar talentierte, aber niemals geniale Frauen gibt (männliche Genies aber in jeder Generation), ändern nichts am Gesamtbild.

 

 

Der Irrtum der MGTOW

 

 

MGTOW (Men Going Their Own Way) sind Aussteiger aus dem sexual market. Sie halten die weibliche Sexualität für überteuert und die Risiken (insbesondere divorce rape: Vermögensverlust bei Scheidung) für untragbar. Was überinflationiert ist, ist in Wirklichkeit die Anspruchshaltung der heutigen Frauen. Der Preis für weibliche Sexualität ist dagegen zu niedrig.

Frauen sind heute billig. Naturgemäß betrachte ich den sexuellen Markt aus der männlichen Perspektive, doch ich sehe auch Überscheidungen mit der weiblichen Sicht auf heutige Männer. Der Einfachheit halber bleibt das Narrativ ungegendert. Um es noch einfacher zu machen, vergleiche ich Frauen mal mit Eigentumswohnungen.

Ich arbeite hart und spare für eine gute Eigentumswohnung. Und dann muss ich feststellen, dass der letzte Penner schon eine Wohnung hat: auf Kredit. Selbstverständlich wird er sie nicht bezahlen können, also wird die Wohnung wieder frei, aber nun ist es eine zugekackte Toilette. Wohnungen, die von Penner zu Penner durchgereicht werden, werfen Geld ab, während für anspruchsvolle Käufer reservierte Wohnungen, die erst einmal leer stehen, keinen sofortigen Gewinn abwerfen. Frauen sparen sich nicht für gute Männer auf, sie reiten das cock carousel.

Ich muss als high quality man meine Strategie ändern und aus dem Markt aussteigen. Ich ekele mich; ich werfe mich selbst ja halt eben nicht jeder Pussy an den Hals. Also baue ich mir ein eigenes Haus in unberührter Gegend.

Die meisten MGTOW, die eigentlich Incels sind (involuntarily celibate) haben überhaupt nichts dagegen, dass Frauen so günstig zu haben sind (Promiskuität), sondern sind frustriert, dass andere Stecher zum Stich kommen und sie ausstechen (sogenannte Chads)*.

MGTOW ist eine im Grunde linksliberale Bewegung, die aber mit der Zeit ein rechtspopulistisches Narrativ angenommen hat: die traditionelle Gesellschaft war besser. Aber nein, denn auch damals hatten die Nicht-Chads unter den low quality men keine Chance: um sich eine klasse Frau leisten zu können, musste man in der sozialen Hierarchie ziemlich hoch stehen.

Alle ficken rum, also will ich auch, ist eine kindische Anspruchshaltung. In Wirklichkeit sind die meisten krass unterfickt; es wird heute weniger gefickt als im viktorianischen England. Alle haben eine narzisstisch pervertierte Anspruchshaltung und sind einsam und unglücklich.



Anmerkung:

Chads ohne Wert und Status sind keine Alpha-Männer, sondern nur Fuckboys, und entsprechen auf der anderen Seite den sexuell attraktiven Schlampen, den geilen Nutten. Männer, die selbst in Nachtclubs gern leichte Beute machen (würden), haben sich auch nicht über Frauen zu beschweren, die leicht zu habende männliche Nutten aufreißen.