Donnerstag, 27. September 2018

Die Nutte und der Scheißkerl





Die Evolution plant nicht, und überlässt doch nichts dem Zufall. Ist eine Frau zu schön, zu süß, zu liebreizend, sinkt ihre sexuelle Attraktivität (außer für Affen) dramatisch, und sie bekommt haufenweise Liebesbriefe, aber kein Kind. Ist ein Mann zu schön, - die Legende vom Narziss ist jedem bekannt. Jetzt kehren wir die Sicht nach Innen: ist ein Mann zu verantwortungsbewusst, hindert ihn sein Gewissen daran, Nachkommen zu produzieren, da er den sinnlosen ewiggleichen Kampf ums Überleben vielleicht hinterfotzigen Arbeitskollegen, aber niemals einem schuld- und hilflosen Kind zumuten würde; ist eine Frau zu edel, zu intelligent, zu anspruchsvoll, wird sie sich zu schade, Eier auszubrüten, und denkt ebenfalls kritisch über den Sinn der Kinderzeugung nach. 

Die Nutte und der Scheißkerl sind die Gewinner der Evolution: gedankenlos ihren Trieben freien Lauf lassend, erhalten sie die Menschheit am Leben: die Getriebenen sind die treibende Kraft. Vorsicht ist aber vor dem übermäßigen Tüchtigsein im Schlechten geboten: die sterile Hure und der destruktive Schurke sind Schüsse weit übers Ziel hinaus, - ein erfolgreicher Struggler for life muss nicht böse sein, sondern bloß dreckig, verdorben, und der Dreck sorgt zudem für ein gesundes Immunsystem - wie in physiologischer, so auch in moralischer Hinsicht.