Montag, 9. November 2020

SSH: TWD S2E7/1

 

 

 

Ein Gamma als großer Bruder ist ein Alptraum: Gammas missbrauchen ihre Machtposition, um Schwächere zu tyrannisieren. Außerdem wird ein brutaler Konkurrenzkampf um die Mutterliebe geführt. Eine noch größere Arschkarte hat, wer zum großen Bruder seinen biologischen Vater oder Stiefvater hat. Ein Gamma als situativer Alpha, das ist die verfluchte Hölle für seine jüngeren Geschwister oder Kinder. In dieser Hölle brauchst du keinen Jesus, du brauchst einen Shane.

Charakterliche Gammas in Machtpositionen machen aus denen, über die sie die Macht haben, Omegas. Selbst der Delta-Status des Beherrschten ist zu gefährlich, der grundlegende menschliche Respekt wird dem Unterdrückten verweigert. Du bist Omega, ein Nichts. Doch verhältst du dich so, wie der Gamma-Alpha es wünscht, kann er dich in den situativen Gamma-Status erheben, in welchem du eine Zeit lang mit ihm zusammen andere misshandeln kannst.

Rick ist in S2E7 gammaisiert. Das ist bei weitem nicht so hart wie omegaisiert zu werden, aber für einen Alpha hart genug. Seine Frau hat das Sagen in der Gruppe der Gäste, und der Hausherr wünscht, dass die Zombies in der Scheune, eine tickende Zeitbombe, wie Menschen behandelt werden, die einfach nur krank sind. Schläger und Vergewaltiger, pakistanische Groominggangs, Genitalverstümmlerinnen: die politisch korrekte Hausordnung schreibt vor, sie zu tolerieren. Und so bringen diese Unmenschen andere in Gefahr, misshandeln und töten sie. Im Zorn schlägt Shane die Tür des linksversifften Sozialarbeiters auf und erschießt den Intensivtäter in seinem Büro. Im Zorn prügelt Shane den gewalttätigen Ehemann von Carol halbtot. Im Zorn dreht Shane der afrikanischen Genitalverstümmlerin den Hals um. Dem Vater von Will Hunting schlägt er die Fresse ein. Der heilige Amoklauf.

Ricks Frau zwingt ihn, sich mit dem geisteskranken Weltbild des Hausherrn Hershel zu arrangieren: die Zombies sind angeblich nur krank. Da er sich schuldig fühlt, weil er ein kleines Mädchen aus den Augen verloren hat, das von ebensolchen Kranken wahrscheinlich schon getötet wurde, kann er es nicht gleichzeitig mit der dominanten Ehefrau und den Schuldgefühlen aufnehmen. Er nimmt eine (konflikt-)vermeidende Haltung ein und will es allen recht machen. Doch als high quality man, als Alpha weiß er, dass wahre männliche Tugend gerade darin besteht, es nicht allen recht zu machen, sondern das Richtige zu tun. Und da rettet ihn Shane mit seinem heiligen Amoklauf: im Zorn über die geisteskranke Ideologie, der Rick folgt, fängt er an, diese "Kranken" zu erschießen.

Und in der Tat war die kleine Sophia schon die ganze Zeit tot. Als Rick die Zombie-Sophia erschießt, wirft er das Joch des toxischen Über-Ichs ab und gewinnt seine Alpha-Männlichkeit zurück. Doch wie jedes Opfer emotionalen Missbrauchs hat Rick kein gesundes Über-Ich, das nun an die Stelle des abgeworfenen toxischen Über-Ichs treten kann...