Donnerstag, 18. Mai 2017

Weltüberwindung im Ich




Das Wahre erscheint als  „Ich bin“ in Form eines objektiven Urteils, das Selbstbewusstsein als äußere Selbstwahrnehmung; das Wahre ist „Ich bin ich“ als subjektives, keine Objektivität benötigendes absolutes Urteil, in dem „Ich bin“ analytisch enthalten ist.

Das Gute erscheint als Übereinstimmung des empirischen Ich mit dem äußeren Begriff der Pflicht, des einzelnen mit dem allgemeinen (absoluten) Willen; das Gute ist die analytische Einheit des empirischen und transzendentalen Ich im Ich als einzeln-absoluter sich selbst wollender Wille.

Das Schöne erscheint als Reinheit und Harmonie in Form der Form und in Materie materialisiert, als mit der denkenden Substanz inkommensurable und nur durch Sinnlichkeit vermittelbare ausgedehnte Substanz; das Schöne ist die Harmonie der absoluten Form in der Reinheit der Form als absolute Materie.

Die äußere Welt entsteht durch die Selbstentäußerung des Ich in der selbstreflexiven Verwechslung des „Ich bin ich“ mit „Ich bin“; die Weltüberwindung geschieht in der Rücknahme des Ich ins Ich in der doppelten Reflexion, der Erkenntnis der Begrierde als abstrakte Möglichkeit des Willens (und die reine Selbstbezüglichkeit des Willens selbst), und der Erkenntnis der Selbstprojektion in Form der Materie (das reine Schöne ist dem Ich nicht äußerlich; der Schmerz wegen des und das Leiden am äußeren Schönen entspringt der Inkommensurabilität der denkenden und ausgedehnten Substanz und der dadurch fehlerhaften Projektion: das Schöne als Erscheinung tritt niemals ohne einen hässlichen Teil auf (dieser ist das durch Inkommensurabilität bewirkte Unwirkliche, das unmittelbar als intensivste Realität erscheint)).