Samstag, 11. August 2018

Im Innenich





1. Schuldlos unschuldig, frei und neu in der Welt, ist Ich ganz auf Schönheit gerichtet, durch sie bestimmt. Sein Lebenswandel ist ein Ästhetischer; es unterwirft sich der Moral nur insofern sie eine Hülle für das Streben nach Schönheit ist. Ich trifft auf einzelne endliche Schönheiten und sieht sie zugrunde gehen, berührt sie, und sie zerfallen, Ich geht an ihnen zugrunde.

2. Am Grunde aufgeschlagen, erkennt Ich seine Positivität, sich als das Gute und strebt, das Gute zu realisieren. Damit will Ich jedoch nur sich selbst verwirklichen, das Gute ist ein unwesentliches Vehikel. Selbst als der Grund des Guten, findet Ich kein Gutes ausserhalb seiner Selbst und geht am Widerstand der Welt gegen das Gute zugrunde.

3. Am Grunde aufgeschlagen, negiert Ich seine Positivität und beginnt zu zweifeln. Was der Zweifel zerstört, baut die Wahrnehmung wieder auf, Ich durchläuft den mühsamen Weg von der Wahrnehmung zur Wahrheit. Die Wahrheit als Einzelne erweist sich als Unwahrheit, sobald sie realisiert, also verallgemeinert werden soll. Allgemeine Wahrheit ist leer, Ich will Wahrheit allgemein fassen und sieht nur die leere Abstraktion anstatt der Fülle des Konkreten vor sich.