Die
Katharer, Albigenser, Bogomilen usw. standen für direkten Umgang,
unmittelbaren Kontakt der Seele mit Gott; die Institution Kirche sah
sich in der Rolle des Vermittlers zwischen Mensch und Gott.
Die angelsächsische/amerikanische Tradition in der Religion des
Atheismus ist theozentrisch: das Ich, der Gott der abendländischen
Ich-Religion, steht im Mittelpunkt und jeder hat durch maximale
individuelle Freiheit unmittelbaren Kontakt zu Gott.
Die kontinentale/europäische Tradition des Atheismus stellt den Staat
als Vermittler zwischen dem kleinen Ich, dem Individuum, und dem großen
Ich, dem Gott des Atheismus, auf. Der Staat ist die Kirche des
Atheismus/der Ich-Religion.
Der angelsächsische/amerikanische Mystiker des Individualismus und der
europäische Ekklesiokrat des Etatismus (in extremer Form
Sozialismus/Faschismus/Kommunismus) kämpfen im 21. Jahrhundert einen
Krieg um die Vergangenheit: Was ist unsere Tradition? Wer sind wir als
westliche Welt? Definieren wir uns über den Individualismus oder den
Imperialismus (Staat/Nationalstaat/Staatengemeinschaft)?