Denken
ist Unterscheiden (Dihairesis), aktives Bewusstsein. Passives,
wahrnehmendes Bewusstsein ist die Sinnlichkeit. Die Philosophietradition
in ihrem herrlich-herrschaftlichen Androzentrismus konzentriert sich
auf Denken und Sinnlichkeit, die kognitiven Funktionen Fühlen und
Intuition nimmt sie nicht für voll.
Extravertierte Sinnlichkeit (Se) ist Greifen, extravertiertes Denken
(Te) ist Begreifen, beides maskuline Weltbezüge. Extravertiertes Fühlen
(Fe) und extravertierte Intuition (Ne) sind weibliche Beziehungsformen
zur Außenwelt.
Denken bezieht sich nicht unmittelbar auf die Außenwelt, sondern auf die
Sinneswahrnehmung (Empirismus) und sich selbst (Rationalismus).
Extravertiertes Denken findet Zusammenhänge, introvertiertes Denken
prüft Widersprüche.
Denken unterscheidet nicht nur Bewusstseinsinhalte und Dinge
voneinander, sondern auch sich selbst vom Gedachten (Subjekt/Objekt),
Fühlen setzt sich hingegen in Beziehung zum Gefühlten.