Erst
spricht er große Weisheiten aus, vollbringt Wunder und heilt Kranke.
Dann behauptet Jesus machttrunken: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das
Leben. Ich bin der Gatekeeper des Himmelreichs.
Die Tugend eines INFJ ist Integrität. Sein Laster ist (moralische, nicht
materielle) Korruption. Jesus steht konsequent zu sich selbst, seinem
Gott und seinen Werten. Er verrät sie nicht, er nimmt sogar den Tod
dafür in Kauf. Doch zugleich macht er seine Person zur Bedingung des
Himmelreichs. Er ist, wie er behauptet, der Sohn Gottes. Absolute Macht
korrumpiert absolut.
Jesus hängt neben zwei anderen Verbrechern am Kreuz. Einer von ihnen tut
gar nichts zur Sühne, bereut nicht einmal seine Taten, sondern nimmt
diesen Jesus einfach als seinen Erlöser an, vielleicht aus Verzweiflung.
Er wird eh in wenigen Stunden tot sein, was hat er schon zu verlieren?
Da verspricht ihm der Sohn des gerechten und weisen Gesetzgebers des
Universums, dass er als Erster mit ihm ins Himmelreich eingeht. Willkür
pur.
In der Person Jesu Christi zeigen sich Tugend und Laster eines INFJ
zugleich. Ein lasterhafter INFJ war Adolf Hitler, ein tugendhafter INFJ
der Begründer der hier erklärten Typologie Carl Gustav Jung.