Auf der geistigen Weltkarte ist dem Schönen nicht das Hässliche, sondern das Ekelhafte, das absolut Unreine, kontradiktorisch entgegengesetzt. Dem Schönen entspricht das Ideal der Reinheit.
Eine Welt, deren Sinn nur darin besteht, dass es guten Menschen gut, und schlechten schlecht geht, muss nicht existieren. Es ist sogar besser, wenn sie nicht existiert: dann wäre nämlich das Leid, das die Schlechten erst für andere und in zwingender Konsequenz auch für sich selbst verursachen, abgewendet. Kein Glück kann Leid ab einem bestimmten Schweregrad aufwiegen. Nur ein höherer Sinn rechtfertigt großes Leid.
Kants moralische Welt, die sich im Guten erschöpft, ist selbst nicht gut, weil das Gute, Glückseligkeit als Folge ihrer Würdigkeit, sich letztlich im Hedonismus erschöpft. Es muss einen Wert geben, der ein absoluter Zweck ist, damit die Welt einen Sinn hat.
Woher kommt aber das Erkenntnisinteresse für den absoluten Zweck der Welt? Von der Vitalspannung, die letztlich die Willensstärke angibt. Der schwache Wille ist hedonistisch, ein stärkerer Wille lunar-kompetitiv, erfolgsorientiert, noch stärker ist der Wille zur Macht, und der stärkste Wille ist der Wille zum Wert.
Und wo ist der gute Wille? Er befindet sich auf der Skala zwischen dem heroischen Willen zur Macht und dem apollinischen Willen zum Wert, und ist asketisch. Kant machte also das Asketische zur Grundlage der Moral, und der Zweck des Askese sollte der vollkommen befriedigte Hedonismus sein: die Befriedigung aller Neigungen in höchster Intensität und Dauer, oder, wenn dem der Glückseligkeit Würdigen alles nach Wunsch und Willen geht.