Aurelian,
Diokletian und Konstantin retteten das Römische Reich aus der Krise des
3. Jahrhunderts für Sol Invictus, nicht für Christus. Doch es war ein
magisches Zeitalter und die Sonne wurde, wie Vasquez in Aliens (1986)
fälschlich für einen Mann gehalten. Die deutsche Sprache (explizit: DIE
Sonne) und die nordeurasische Religion (implizit: nicht die Sonne,
sondern der Himmel ist die männliche Gottheit) hatten Recht, die antiken
Post-Polytheisten irrten sich.
Auf dem Sterbebett konvertierte Konstantin zum Christentum. Theodosius
machte dem Polytheismus ein Ende. Dazwischen hätte sich im wahren
(orthodoxen) Christentum die wahre Glaubensformel (Arianismus)
durchsetzen müssen, was aber nicht geschah. Diesen Geburtsfehler Ostroms
nutzte das Arabische Kalifat, das mit der Gründung des Islam den
Arianismus wiederbelebte und fortan die Mitte der Welt dominierte.
Die Justinianische Pest und die Kaltzeit der Völkerwanderung raubten dem
zweiten römischen Reich die Kräfte. Als Ostrom wieder zu Kräften kam,
hatten schon Franken (Karolinger) und Sachsen (Ottonen) Ansprüche auf
den Titel des zweiten Rom gestellt. Die Makedonische Dynastie machte das
Reich zur Jahrtausendwende zum mächtigsten in Europa, doch das Zentrum
der christlichen Kultur konnte die Schwächen seiner geopolitischen
Konkurrenten nicht nutzen und verlor die Vormachtstellung im Osten an
die Türken (11. Jh.) wie vormals an die Araber (7. Jh.).
Der Katechon, der Aufhalter des Antichrist, bäumte sich unter der
Komnenen-Dynastie noch einmal auf, doch das Gewonnene wurde abermals
durch eigene Fehler zerronnen. Am Ende bleib die Geschichte des
Hätteseinkönnens, die byzantinische Fahrradkette. Das unrühmliche Ende
kam, selbstverschuldet wie immer, 1204 durch die katholischen Ketzer.
Mit dem Fall Konstantinopels endete das christliche (nach Oswald
Spengler magische) Zeitalter, auch der Islam der Türken und Mongolen war
nun ein anderer.
Zombie-Christentum und Zombie-Islam existieren noch heute. Das Judentum
hat als einzige abrahamitische Religion durch Selbstabgrenzung und
Ausgrenzung seine monotheistischen Derivate zwar überlebt, aber es macht
heute nicht mehr als eigentliche Religion, sondern nur als
identitätsstiftende Idee des jüdischen Volkes einen Sinn. Das
Christentum, das das „dritte Rom“ vom zweiten übernahm, ist historisch
irrelevant, denn das Ende Ostroms war eben schon 1204 und nicht erst
1453 eingetreten. Sollte dennoch eine Fortsetzung folgen, so müsste sich
ein Konstantin XII Noomachos zum Führer der rechtgläubigen Christen
aufschwingen; Spengler würde mit seiner Spekulation über die
Nachfolgekultur des Abendlandes recht behalten, wenn dieser Imperator
der Christenheit aus dem Volke der Russen käme.