Donnerstag, 20. August 2020

Die Inichischizität des Einen

 

 

 Wo Ich ist, da sind auch Nicht-Ich und Du; eine göttliche Persönlichkeit setzt eine außergöttliche Außenwelt und einen göttlichen Widersacher voraus. Deshalb kann der (eine, absolute) Gott keine Person sein.

 Der hohe Mystiker entdeckt keine göttliche absolute Persönlichkeit, sondern eine erhaben-nichtende wie lieblichial-zartifizielle Soheit, die zugleich eine unergründliche sichändernde Andernis ist; die Vereinigung mit der Ruhe des Unpersönlichseins im Auge des Sturms der radikalen Einzelnheit ist die mystische Erfahrung des Einen.

 Ist der Satz "Ich bin es wert, um meiner selbst willen geliebt zu werden" für dich, wenn du mit dir ehrlich bist, wahr, dann ist es unwahrscheinlich, dass du an den christlichen oder einen ähnlichen Gott glaubst. Ist dieser Satz eine erbauliche Lüge, die du gern glauben willst, bist du anfällig für diese Art von Religion. Weißt du, dass dieser Satz für dich unwahr ist, und glaubst verlogenerweise dennoch daran, bist du ein Narzisst. Der christliche Weg ist ein Weg von empfundener Minderwertigkeit und Ungeborgenheit in den Narzissmus.