Mittwoch, 2. August 2023

Rechte Narrative IV: Biologismen

 

 

 

 

Es gibt nur Männer und Frauen! Wer damit nicht einverstanden ist, ist kein richtiger Mann! Ich bin kein Rassist, aber es ist doch klar, dass sich die Rassen unterscheiden! Man wird die Unterschiede doch wohl benennen dürfen! Intelligenz ist erblich, also...


Zu wissen, wie die geschlechtliche Fortpflanzung funktioniert, ist Biologie. Daraus Werte und Normen für "richtige" Männer und Frauen abzuleiten, ist Biologismus.

Die subjektive Erfahrung bezüglich eigener Geschlechtsidentität kann durch äußere normative Zuschreibungen nicht widerlegt werden. Die Erste-Person-Perspektive zu leugnen bedeutet, zu dehumanisieren. Neben "männlich" und "weiblich" gibt es sehr wohl auch "divers".

Die wissenschaftliche (nicht populäre) Biologie hat mithilfe der Genetik die Abstammung des Menschen zurückverfolgen können. Es gab eine Zeit, in der alle Homo sapiens schwarz waren. Die Hautfarbe (Pigmentation) ist eine evolutionsbiologische Anpassung an bestimmte Umweltverhältnisse. Allein aus der Hautfarbe kulturelle oder sogar die Persönlichkeit eines Menschen betreffende Schlüsse zu ziehen, ist rassistisch.

Es gibt, wissenschaftlich gesehen, keine Menschenrassen, sondern nur Populationen, die, bei längerer Anpassung an bestimmte Umwelten und bei Endogamie auf Populationsebene gemeinsame Erscheinungsmerkmale zeigen, die sie von anderen Populationen unterscheiden. Bei globaler Exogamie verschwinden allmählich auch diese Unterschiede.

Man mag es gut oder schade finden, dass es bald keine "echten" Schweden oder Senegalesen mehr gibt, aber letztlich ist unser Bild davon, wie ein "echter" Nordeuropäer oder Westafrikaner auszusehen hat, nur Gewohnheit. Es gibt nicht den Schweden an sich, es gibt keine platonische Idee des Schweden.

Intelligenz wird vererbt, aber auch Umweltfaktoren spielen eine große Rolle. Außerdem gibt es bei der Erblichkeit von Intelligenz eine Regression zum Mittelwert, sodass die Kinder von Genies nicht noch intelligenter werden, sondern eher zum Mittelwert der Population tendieren. Durchschnittliche IQ-Werte von Populationen kommen durch langfristige soziobiologische Selektion zustande. Kulturen, in denen intellektuelle Tätigkeiten zum Fortpflanzungserfolg führen, bringen intelligentere Populationen hervor. 

An Krieg oder Jagd angepasste Kulturen kultiveren andere Formen der Intelligenz als die, die mit dem IQ gemessen wird: emotionale Intelligenz (da die Fähigkeit zur kognitven Empathie in einer Kultur der physischen Konkurrenz ber Leben und Tod entscheiden kann), Intuition und Geschicklichkeit (dass ein ungeschickter Mensch als "Bewegungsidiot" bezeichnet wird, zeigt, dass es sich auch hier um eine Form von Intelligenz handelt).