Dienstag, 14. April 2020
Degeneration des Mitgefühls
Viele Menschen, die ein verkorkstes Leben haben, „rächen“ sich dafür an anderen, die nichts dafür können. Das ist nicht einfach nur „menschlich-allzumenschlich“, sondern verachtenswert und nicht zu entschuldigen. Doch leider gibt es in unserer ultradekadenten Gesellschaft zu viel Verständnis für diese schlechten, toxischen oder gar bösartigen Menschen.
Moralisch gesundes Mitgefühl gilt einem verzweifelten Hilfesuchenden, aber keinem hinterfotzigen Intriganten. Wer Böses tut, verdient kein Verständnis, egal, wie schlecht seine Lage ist, aus welcher heraus er Böses tut. Wer Böses tut, verdient kein Mitgefühl. Er ist des Mitgefühls nicht wert.
Dass es einem schlecht geht, ist keine Entschuldigung dafür, andere runterzuziehen, zu manipulieren und zu misshandeln. Doch je tiefer eine Gesellschaft in die Ultradekadenz abrutscht, umso mehr Menschen haben Verständnis dafür, weil sie selbst so handeln. Sie gehen an ihrer eigenen Schlechtigkeit zugrunde, werden unglücklich, und ziehen andere runter. Um sich vor der daraus entstehenden sozialen Kloake zu schützen, müssen gute Menschen den Schlechten gegenüber hart werden, wodurch sie dem ultradekadenten Betrachter als arrogante und mitleidlose Menschenfeinde erscheinen.