Donnerstag, 3. August 2017

Arg ärgerlich





Jeder wünscht sich irgendwann, ein Machtwort sprechen zu können. Manche heben ihre Stimme, um das letzte Wort zu haben. Manche schließen ein Gespräch mit "das ist mir zu dumm" und ähnlichen idiotischen Phrasen ab. Manche begreifen, dass im freien Meinungsaustausch keine Meinung den Anspruch auf ein für alle verbindliches Machtwort erheben darf.

Jeder wünscht sich irgendwann, ein Machtwort sprechen zu können. Das ist erfreulicherweise sehr wohl möglich. Ich meine nicht hasserfüllte Drohungen oder dass man den anderen bei der Stasi, der Gestapo und den Zenobiten verpfiffen hat. Der Denunziant ist das Allerletzte. Doch was tun, wenn man von Anfang an einen relativistischen Diskurs wollte, und keine Aussage mit Wahrheitsanspruch akzeptieren konnte?

Entweder man akzeptiert, dass alle Meinungen gleich gültig sind, und versucht, sich in Zukunft gleichgültig gegenüber Meinungen anderer zu verhalten, oder man geht mit Vernunft an die Sache heran, und schaut, ob nicht die Sache selbst zu qualifizierten Aussagen mit Wahrheitsanspruch berechtigt. Wenn es jedoch ein Wahr und Falsch gibt, und nicht bloß gleichberechtigte Meinungen, kann man auch mal in der Sache Unrecht haben. Die Eitelkeit erlaubt das nicht. Also ärgert man sich weiter und träumt seinen politisch korrekten Gutmenschentraum: Meinungsfreiheit für mich, Nordkorea für alle anderen.